5. AGV-Gesundheitsforum
Gesundheit - für uns eine Herzenssache!
Das 5. AGV-Gesundheitsforum – erstmals virtuell – bestätigt unsere Erfahrung der letzten Monate, dass diese Art von Austausch auch virtuell funktioniert. 80 Teilnehmer, mehr als in den Vorjahren üblich, haben das Forum verfolgt. Das Programm der Veranstaltung spiegelt die völlig neue Dynamik, die das BGM in vielen Unternehmen aufgrund der Corona-Krise erfahren hat, wider.
Großer Anklang des virtuellen "Welcome-Coffees"
Das AGV-Gesundheitsforum beginnt traditionell mit einem kleinen „Welcome-Coffee“. Um diese Tradition fortschreiben zu können, wurde an die Teilnehmer im Vorfeld der Veranstaltung ein kleines Überraschungspaket versandt. Dieses Päckchen beinhaltete die Basics für ein kleines, aber feines Frühstück, mit dem wir gemeinsam das virtuelle Forum eröffneten. Die Resonanz auf den virtuellen „Welcome-Coffee“ war großartig. Über 40 Teilnehmer sind vor dem offiziellen Teil der Veranstaltung live mit dabei gewesen.
Ein Blick hinter die Kulissen
Es wurden viele neue, kreative Good Practice Beispiele aus der HR-Unternehmenspraxis mit dem Fokus auf die Digitalisierung analoger BGM-Angebote präsentiert:
Pionierarbeit im BGM: Kampf gegen Brustkrebs und Inklusion
Eine von acht Frauen in Deutschland erhält im Laufe ihres Lebens die Diagnose Brustkrebs – eine erschreckend hohe Zahl.
Die frühzeitige Erkennung von Brustkrebs erlaubt eine weniger belastende Behandlung und erhöht die Überlebenschancen drastisch – kurzum: Sie rettet Leben. Allerdings sind Vorsorge- und Krebsfrüherkennungs-
angebote nicht optimal. Lars Lange (HanseMerkur) bringt hier eine innovative BGM-Maßnahme ins Spiel, die zwei Tabu-Themen berührt: berufliche Unterstützung sehbehinderter Menschen und Brustkrebs.
Fast 50 blinde zertifizierte Tastuntersucherinnen, in Anstellung beim Sozialunternehmen discovering hands, bringen der Belegschaft bei, wie man die eigene Brust systematisch richtig abtastet.
BGM goes virtual
Dr. Petra Rodenbücher (AXA) zeigt, dass die AXA im New Way of Working agil und crossfunktional denkt. Die Digitalisierung der analogen BGM-Angebote steht und fällt mit neuen Formen der Zusammenarbeit und Kommunikation. Eine weitere wichtige Schlüsselkomponente, so die gemeinsame Überzeugung bei AXA: Mitarbeiter müssen sich wohlfühlen und Freude an der Arbeit haben, um produktiv und innovativ arbeiten zu können.
Viele verschiedene, sich ergänzende digitalisierte BGM-Angebote ergeben ein schlüssiges Gesamtkonzept. Highlights des digitalen BGM-Angebotes sind:
- „AXA to go“: Mitarbeiter berichten in einem Newsletter über ihre persönlichen Erfahrungen in der Corona-Krise.
- Sport in der Mittagspause via Teams: Diesen Effekt durften die Teilnehmer des Forums live erleben. Frau Zecha-Wentzlaf (AXA) hat uns eine Kostprobe ihres virtuellen Trainings gegeben.
- Digitale Toolbox zur Kinderbetreuung mit einer Materialsammlung für Kinder der Mitarbeitenden und einer Teams-Gruppe für Austausch.
- Live-Cooking-Sessions aus der Betriebsgastronomie mit vorab Einkaufsliste und Rezepte auf einer Teams Sharepoint-Seite.
Flurfunk funktioniert digital
Nadine-Aimeé Bauer und Dr. Bernd Blessin (VPV) gaben einen Einblick in den Mix aus verschiedenen Inhalten und Formaten des BGMs der VPV. Eine pfiffige Idee ist der „Flurfunk digital“ – eine neue Rubrik des VPV Intranets. Hilfestellung, zum Beispiel zu den Themen Führen aus der Ferne, Arbeitsorganisation im Home Office und Umgang mit der Technik, steht in Form von Artikeln oder Videos zur Verfügung. Mitarbeiter geben sich in themenbezogenen Diskussionsforen gegenseitig Tipps und Tricks. Darüber hinaus bietet die VPV in Zusammenarbeit mit externen Trainern Onlinetrainings zu aktuellen Themen, wie zum Beispiel zur Selbstwirksamkeit als Führungskraft.
CoRun: Jeder für sich aber keiner alleine
Für Jeanette Wilbrand und Kerstin Catak (Nürnberger Versicherung) steht in Zeiten der Corona-Krise die Unterstützung der Mitarbeiter im Mittelpunkt.Die Betriebskantine hat Familien mit kostenlosen Mittagessen beliefert, um den Arbeitsalltag im Home Office einfach und effektiv zu erleichtern.
Ein riesiger Erfolg war der Nürnberger CoRun. Mitarbeiter aus allen Standorten haben sich auf den Lauf gemeinsam vorbereitet. In einer Circuit-Gruppe konnten die Mitarbeiter sich austauschen, Informationen (wie zum Beispiel Trainingspläne) einholen und Unterstützung von einem Laufcoach in Anspruch nehmen. Der fünf oder zehn km-Lauf wurde individuell innerhalb von zwei Wochen im Sommer absolviert. Dokumentiert wurde dies mit Fotos und Screenshots von der Lauf-App.
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen – Erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat
Jutta Kern (SCOR) und Dr. Ralf Schweer (IKAGE GmbH) zeigten, wie sich die SCOR der Herausforderung Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen stellt. Besonders lobenswert ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, dessen Kontroll- und Schutzfunktion nicht in Frage gestellt wird. Untersucht wurden mittels Online-Befragung fünf Merkmalsbereiche (Arbeitsaufgabe, -organisation, -umgebung, -mittel und soziale Beziehungen) plus COVID-19-Modul. Highlights der Umfrageergebnisse:
- Arbeitszeitregelungen sind im Home Office schwerer umzusetzen.
- Führung auf Distanz funktioniert.
Mobiles Labor für Gesundheits-Check-ups im Außendienst
Carina Franze (Allianz) und Michael Theodossiou (wellabe) stellten mobile Gesundheits-Check-ups für den Außendienst vor. Das Onboarding für mobile Gesundheits-Check-ups der Außendienstmitarbeiter funktioniert über eine App. wellabe baut am vereinbarten Termin zum Beispiel in der Außendienststelle ein Labor auf, um unter anderem Blutanalysen durchzuführen, die Rotation der Wirbelsäule sowie die Sauerstoffsättigung zu messen. Über die App erhält der Mitarbeiter sofort nach dem Check-up seine Ergebnisse und Empfehlungen für positive, nachhaltige Veränderungen. Im Nachgang findet ein Gespräch mit einem Arzt statt.
BGM-Maßnahmen müssen eine nachweisbare Wirkung haben
Für Dr. Markus Homann und Martin Reckenthäler (Generali) ist wichtig, dass für BGM-Maßnahmen eine Kosten-Nutzenanalyse durchgeführt wird. Der Glaubenssatz der Generali ist: „Erfolgreiches BGM braucht Wirkung, um den Sprung in die Relevanz zu schaffen“. Das Rückenprogramm, bestehend aus individuellem Training (virtuell/vor Ort), Empfehlungen für den Alltag und zuverlässiger Klärung des OP-Bedarfs, schafft laut einer ersten 24-Monatsstudie nachhaltige Verbesserungen in Form von deutlichen Verringerungen der Beschwerden.