8. AGV-Gesundheitsforum

Jennifer Chmurczyk, Senior Spezialistin Betriebliches Gesundheitsmanagement, AXA:
Globale Krisen, Digitalisierung, Klimawandel, hoher Altersdurchschnitt der Belegschaft, unterschiedliche Auffassungen von Arbeitsmodellen, Spezialisierung der Aufgabenfelder sowie mentale Gesundheit fordern die Unternehmen. AXA reagiert darauf mit einer umfassenden Gesundheitsstrategie mit dem Ansatz „Kenne deine Mitarbeitenden“ unter dem Motto „Old ways won’t work, open new doors“. Zielgruppenspezifische Gesundheitsangebote umfassen Themen wie Klimawandel, Gesundheit, Blutdruck, Mental Health und Wechseljahre.

Marcus Loebe-Keuter, Spezialist Gesundheitsförderung, LVM:
Psychische Gesundheit muss entstigmatisiert und Prävention betont werden. Im Ersthelfenden-Kurs lernen Mitarbeitende und Führungskräfte, Betroffene mit psychischen Gesundheitsproblemen anzusprechen und professionelle Hilfe im Unternehmen zu vermitteln. Ziel ist es, Erste Hilfe für psychische Gesundheit so selbstverständlich wie Erste Hilfe für körperliche Gesundheit zu machen. Mental Health First Aid, eine globale Initiative, hat bereits über vier Millionen Ersthelfende geschult.

Markus Bär, Abteilungsleiter Personal, Debeka:
Fehlende Personalkapazitäten führen zu steigender Arbeitsbelastung, was einen Teufelskreis aus höheren Arbeitsunfähigkeitstagen, Fluktuation, sinkender Produktivität und Mitarbeitendenzufriedenheit auslöst. Die Resilienz, also die Fähigkeit, Krisen ohne langfristige Beeinträchtigungen zu bewältigen, kann positiv beeinflusst werden. Die Debeka bietet umfassende Workshops zu Resilienz, positiver Psychologie, Achtsamkeit und Stressmanagement an. Eine erneute Sensibilisierung aller Leitenden ist für 2024 geplant.

Paulina Lürken, Referentin Change Management, ROLAND Rechtsschutz:
Eine eineinhalb-jährige unternehmensinterne Reise verfolgte das Ziel der Förderung der mentalen Gesundheit. Eine Maßnahme war eine interne Mental Health Podcast Tour mit Erfahrungsberichten von Betroffenen. Die Anpassung der Angebote an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden wurde in einem agilen Setting mit Feedbackschleifen alle drei Monate sichergestellt.

Pascal Rettke, Gesundheitscoach, Concordia:
Der Gesundheitscoach aktivierte die Tagungsteilnehmer nach dem Mittagessen mit bewegten Pausenübungen. Er skizzierte die Entwicklung des Gesundheitsmanagements der Concordia von organisatorischen Themen hin zu einer engen BGM-Betreuung der Beschäftigten, durch ihn als Fitnesscoach, und einem neuen Fitnessstudio in der ehemaligen Kegelbahn.

Dr. Björn Krämer, Abteilungsleiter Personal & Organisation, Barmenia:
Der Anstieg der Fehlzeiten bei vielen unbesetzten Stellen ist eine Herausforderung. Bestimmte Abteilungen sind widerstandsfähiger gegenüber diesem Trend. Ein umfassendes Fehlzeitenanalyseprojekt wurde durchgeführt. In Fokusgruppenworkshops wurden Belastungen identifiziert und Gegenmaßnahmen initiiert, wie verbessertes Onboarding, optimierter Wechsel zwischen Telefonie und Fallbearbeitung sowie einer effizienteren Dunkelverarbeitung.

Dr. Julia Banzhaf-Strathmann, Head of Health, Allianz:
Der Vorstand hat sich mit einer Unternehmenserklärung „Allianz für Gesundheit“ das Ziel gesetzt, betriebliches Gesundheitsmanagement fest in die Unternehmenskultur zu verankern. Eine ganzheitliche Kennzahlenbetrachtung mit Mess-Indikatoren zu Gesundheit, psychischer Belastung, Krankheitslast und Gesundheitsleistungen bildet die Grundlage für spezifische Maßnahmen in den Bereichen Verhältnisprävention, Verhaltensprävention und Führungskräfte. Zur besseren Integration der BGM-Angebote wurde pro Abteilung ein Gesundheitsbeauftragter ernannt.

Jeanette Wilbrand, Spezialistin HR Personalinstrumente, NÜRNBERGER:
Die Toolbox „Gesunde Führung“ bietet der Führungsebene umfassendes Wissen und Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit. Zudem wurden etwa 45 Gesundheitsbotschafter und -botschafterinnen etabliert, um die Führungskräfte zu unterstützen. Mit dem Projekt „Gesund bleib:N*“ (N* steht für NÜRNBERGER) wurde ein achtwöchiges Trainingsprogramm in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung mit individuellen Checks und Betreuung erfolgreich initiiert.

Antje Dehnert, Fachleiterin Konzernpersonal Grundsatz / Daniela Walter, Fachreferentin Konzernpersonal Grundsatz, Gesundheitsmanagerin W&W:
Im Jahr 2023 ist die W&W in einen neuen, modernen Firmensitz in Kornwestheim mit einem gesund-
heitsförderlichen Arbeitsumfeld umgezogen. Der neue Campus bietet BGM-Angebote wie Sportflächen, Entspannung im Silent Room, mobile Massage, bewegte Pausen und verschiedene Vorsorgeuntersuchungen. Zwei Gesundheitstage mit Aktionsständen, Vorträgen und kostenlosen Screening-Angeboten haben dazu beigetragen, den Campus zu beleben und die Beschäftigten dafür zu begeistern.